Die EU-Ökodesign-Verordnung – Was steckt dahinter und warum ist sie wichtig?
In einer Welt, in der durch den Klimawandel ernstzunehmende Katastrophen auftreten, versuchen viele politische Systeme den Energieverbrauch und damit verbunden die Umweltbelastung zu reduzieren. Eine Vorreiterrolle übernimmt hierbei die Europäische Union, und zwar mit der Ökodesign-Verordnung. Sie zielt darauf ab, Produkte umweltfreundlicher, langlebiger und energieeffizienter zu gestalten.
Grundlagen der Ökodesign-Verordnung
Ursprünglich 2009 ins Leben gerufen, allerdings mit zunehmender Bedeutung, setzt die Ökodesign-Verordnung Mindestanforderungen an die Umweltverträglichkeit von Produkten voraus, die in Europa verkauft werden. Die Devise ist Energieeinsparung und Ressourcenschonung durch umweltschonende Produkte, welche nicht rein auf Profit ausgelegt sind und über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg nachhaltiger sind als herkömmliche Produkte. Es sollen also weniger Ressourcen verbraucht und von Produktion bis Entsorgung des Erzeugnisses kaum Schaden an der Umwelt angerichtet werden. In erster Linie gilt dies für Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Beleuchtung sowie Heizungen. Jedoch seit den letzten Jahren auch für digitale und vernetzte Geräte.
Kernziele der Verordnung
Produkte müssen strenge Vorgaben bezüglich des Energieverbrauchs einhalten. Besonders bei der Effizienz von Kühlschränken haben sich Effekte der Ökodesign-Verordnung gezeigt. Außerdem hilft es neben der Umwelt auch den Verbrauchern durch geringere laufende Energiekosten. Zudem fördert die Verordnung den bewussten Umgang mit Ressourcen. Sind Ersatzteile erhältlich, so ist es möglich Geräte zu reparieren und diese müssen folglich seltener ersetzt werden. Das spart Ressourcen und wirkt einer Wegwerfgesellschaft entgegen.
Dimension der Kreislaufwirtschaft
Ein zentrales Ziel der EU ist die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft. Die Ökodesign-Verordnung spielt hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit von Produkten fördert. Die Idee einer Kreislaufwirtschaft ist, dass Ressourcen im Wirtschaftskreislauf bleiben und nur bedingt neue Rohstoffe benötigt werden. Durch die geringere Nachfrage, beispielsweise bei Metallen, kann der Abbau und damit verbunden die Umweltbelastung verringert werden.
Transparenz durch Energielabels
Diese Labels – die von A+++ (sehr effizient) bis G (wenig effizient) reichen – geben Verbrauchern Orientierung und sind wegen der Ökodesign-Verordnung verpflichtend. Das Etikett gibt an wie viel Energie ein Gerät im Betrieb benötigt und sorgt für Klarheit bezüglich der Effizienz des Produkts. Das Energielabel bietet zudem Orientierung für Geräte, die hinsichtlich Reparierbarkeit und Nachhaltigkeit optimiert sind.
Zukunftsperspektive
Die Ökodesign-Verordnung wird ständig weiterentwickelt. Geplant ist diese Vorschriften auf noch mehr Produktkategorien auszudehnen und die Anforderungen weiter zu verschärfen. Bald könnten auch Mobiltelefone, Tablets und weitere digitale Geräte unter die Verordnung fallen.
Die EU sieht vor, dass ab 2030 alle Geräte umfassende Anforderungen an Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft erfüllen. Ein Ziel ist die Reduktion der Menge an Elektroschrott und des CO₂-Ausstoßes. Für Verbraucher bedeutet das, dass sie in Zukunft aus einem breiteren Angebot an nachhaltigen, langlebigen und energieeffizienten Produkten wählen können.
Die Ökodesign-Verordnung ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Politik und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können, um eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.
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